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Wohngeldzahlungen in Köln im letzten Jahr verdoppelt
Es ist seit vielen Jahren bekannt, dass in Folge der steigenden Mietpreise mehr als die Hälfte der Kölner Haushalte Mietgeld berechtigt ist. Anscheinend hat der Druck auf die Haushalte derart zugenommen, dass immer mehr Bürgerinnen und Bürger ihre Ansprüche geltend machen. Die Stadt kommt mit der Bearbeitung der Anträge nicht nach. Wir haben somit ein grundlegendes Problem, der Zustrom auf die Stadt, der Druck ist zu hoch, die Stadt schafft das nicht mehr. Von dieser Überforderung ich nicht nur die Wohngeldstelle betroffen, in den Ausländerämtern und den Jobcentern sieht es nicht anders aus.
Die Stadt Köln hat im Jahr 2023 über 68 Mio. Euro Wohngeld ausgezahlt. Gegenüber 2022 mit über 32 Mio. Euro Leistungen hat sich der Betrag damit mehr als verdoppelt. Das ergab eine Mitteilung der Verwaltung (Ds Nr. 1138/2024) im Sozialausschuss gestern.
Das Ratsmitglied Jörg Detjen erklärt hierzu:
„Die Zahl der offenen Anträge bleibt seit einem halben Jahr mit über 13.000 erschreckend hoch. Und das, obwohl inzwischen mehr Personal eingestellt ist. Das erklärt die Verwaltung damit, dass mit fortschreitender Einarbeitung nun auch komplexe Fälle, die mehr Zeit brauchen, bearbeitet werden. Sie verspricht eine Normalisierung im Herbst. Wir werden das beobachten.“
Jörg Detjen ergänzt:
„Auch beim Bildungs- und Teilhabepaket hat es eine Steigerung der Inanspruchnahme von rund einem Drittel auf 39 Mio. Euro gegeben. Das zeigt, dass immer mehr Familien auf diese Leistungen angewiesenen sind, um die gestiegenen Lebenshaltungskosten zu bewältigen. Die Stadt muss nun die Werbetrommel rühren, damit Menschen nicht in die Armut abrutschen, die eigentlich Anspruch auf Wohngeld und das Bildungs- und Teilhabepaket haben.“
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