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Strabag-Hochhaus in Deutz kommt SPD im Rat dagegen

Mehrheitlich beschloss der Kölner Rat die von der Fa. Strabag beantragte Errichtung eines 60 m hohen Hochhausturms unmittelbar an der Grenze zu Poll. Die SPD im Stadtrat hatte sich im Vorfeld dagegen positioniert und hat das Projekt abgelehnt. Der SPD-Ortsverein Poll, Ensen, Westhoven kritisiert das fehlende Verkehrskonzept und die fehlende Bürgerinformation zu dem Projekt.

SPD-Ratsmitglied Lukas Lorenz hält die Größe des Bauvorhabens für einen großen Fehler: „Das etwa 60-Meter hohe Gebäude führt zu einer noch stärkeren Verschattung der Nachbarschaft. Denn das größte Problem ist die unmittelbare Nähe zur Wohnbebauung und dass es sich nicht in die unmittelbare Umgebung einfügt. Die dadurch verbundene Reduzierung des Wohnwertes wiegelt das Fachamt mit der Entstehung von Arbeitsplätzen ab. Durch einen Tausch der Grundstücke auf Deutzer Seite hätte vieles gelöst werden können. Leider haben sich weder die Verwaltung noch die schwarz-grüne Ratsmehrheit darauf eingelassen. Die Verkehrsprobleme auf der Siegburger Straße werden weiter verschärft und eine Lösung durch das Mobilitätskonzept Deutzer Hafen ist nicht wirklich absehbar. Stattdessen ergeht sich die Verwaltung in der jetzt gefundenen „Torlösung“ mit einem gegenüberliegenden ähnlich hohen Bauprojekt im Deutzer Hafen. Dazu sei angemerkt, dass Tore im Altertum und im Mittelalter dazu dienten, eigene Bürger und Fremde zu trennen. Dem Stadtbezirk Innenstadt sei gesagt, dass auch Poll seit 1888 auf Kölner Stadtgebiet liegt.“
Dr. Simon Bujanowski, SPD-Fraktionsvorsitzender in der BV Porz, kritisiert die Ratsentscheidung ebenfalls: „Die von der Bezirksvertretung Porz geforderte Vor-Ort-Bürgerinformation hat nie stattgefunden. Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung lediglich über einen Aushang am Stadthaus ist eine Farce. So funktioniert Bürgerbeteiligung nicht! Ich bin erschrocken, wie sich besonders die Stadtverwaltung hier über den Bürgerwillen hinwegsetzt. Viele gut begründete Einwendungen von Bürgerinnen und Bürgern hat sie einfach vom Tisch gewischt. Anscheinend fehlte der Mut oder der Wille, sich gegen private Interessen durchzusetzen. Das ist ein Armutszeugnis auch für das Miteinander in unserer Demokratie.“
Meinung Jochen Geis, Redaktion: Allerdings ist Strabag ein international tätiges Bauunternehmen, die STRABAG AG ist Deutschlands größtes Verkehrswegebauunternehmen, und muss mit seinem Neubau auch als Baukonzern Flagge zeigen. Sie hat bereits in 2019 eine neue Unternehmenszentrale errichtet in Deutz und wird nun einen Turm hinzustellen. Dieser passt sie ein in das neue geplante Deutzer Hafenviertel, die ursprünglich angedachte REWE Zentrale dort wurde bekanntlich gestrichen, auch am Deutzer Hafen wird teiilweise hoch geplant. Strabag möchte in diesem Umfeld nicht zurückstehen. Rewe hatte aus Gründen des Platzmangels abgesagt, wahrscheinlich benöltigt Strabag ebenfalls zusätzlichen Platz. Das ein Konzern sein Grundstuck auch in der Höhe nutzt, ist nicht grundsätzlich abzulehnen, das TÜV Hochhaus in Poll ist 114 Meter hoch, misst demnach beinahe das Doppelte.

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