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Trier: Chinesen wünschen dem Sohn der Stadt eine Statue zu widmen

Land der Dichter und Denker Schiller, Heinrich Heine, Berchtold Brecht und Friedrich Engels, Karl Marx werden in Deutschland neben Goethe, Humboldt und zahllosen Reiterstandbildern von Adeligen, Königen, Kaisern an zentralen Plätzen der Republik geehrt. Selten kommt es vor das ein Denker, Komponisten und Dichter im Ausland so geschätzt wird, also eine absolute Koryphäe in seinem Bereich ist, dass es zu einer Schenkung kommt. Nach der Schenkung der Engels Statue an Wuppertal kommt nun die Schenkung einer Karl Marx Statue an Trier.
Bundesweit werden wieder die automatisierten Reflexe der Antikommunisten gereizt. Sie sollten zur Kenntnis nehmen, dass die globale Arbeiterbewegung sehr von Marx und Engels geprägt wurden und dass sich ein Gutteil der Menschheit auf die beiden bezieht. Der aktuelle Religionskonflikt, der aktuell die medien beherrscht, scheint dies zu verschleiern, tatsächlich breiten sich weltweit Arbeiterorganisationen und Gewerkschaften aus.
Die Chinesen haben einen sehr prominenten Künstler mit der Aufgabe betraut, es ist peinlich wenn deutsche Politiker mit überholten Ressentiments diese Auszeichnung unserer ältesten Römerstadt neiden. Zur Jahrtausendwende führte die BBC eine globale Umfrage durch und befragte die Menschen nach dem bedeutendsten Denker: es war weltweit Karl Marx. Darüber sollte man einmal nachdenken. Karl Marx wurde von Tausenden Teilnehmern mit Abstand zum größten Denker des Jahrtausends gewählt - noch vor Naturwissenschaftlern wie Einstein oder Newton. Bei einem ZDF Voting landete Marx hinter Adenauer und Luther auf Platz 3, auf nationaler Ebene mit viel Mobilisierung durch CDU und evangelische Kirche. Aber International sind Adenauer und Luther unbekannt. Ungefähr so, wie der erste Präsident Italiens nach dem Krieg oder der Religionsstifter der Mormonen hierzulande und das sind Beispiele aus dem westlichen Kulturkreis. Also missgönnt man die Wertschätzung durch die Repräsentanten des größten Volkes der Erde für unseren berühmtesten und bekanntesten Philosophen, Analytiker und tatsächlichen Freund der unterdrückten Klassen? Oder ist man sich tatsächlich der Bedeutung nicht bewußt? An den deutschen schulen wird inzwischem mehr Bibel und Koran.. als Marx, Engels, Bebel .. vermittelt, ein Armutszeugnis ob der Qualität des Lerninhaltes. Bronzezeitsagen trumpfen an deutschen Schulen gegen Aufklärung und Fortschritt.
Das in Trier der Eine oder Andere mit der konkreten Statue - gleichgültig der dargestellten Person ein Problem haben könnte ist klar, dass ist Deutschland im 21. Jahrhundert unvermeidbar. Aber das es selbst im Bundestag unbedachte oder abqualifizierende Äusserungen gibt ist peinlich, Marx passt natürlich mehr ins 21. Jahrhundert als manch andere gefeierte Figur und hätte die Statue aber auch schon für die vergangenen 200 Jahre angemessen verdient. Wessen Schriften inspirierten kulturübergreifend den Globus.... es sind nicht viele Personen, Marx gehört unzweifelhaft zu dieser kleinen Auswahl - ganz objektiv. wieviele davon im Sinne der Aufklärung und des Fortschrittes? Heute sind die Forderungen der Kommunisten und Kommunistinnen von vor 170 Jahren Allgemeingut, nicht nur in Deutschland.
Das Standbild:
Es handelt sich hierbei um eine Marx Interpretation die Fortschritt, Massivität, Sicherheit und Zuversicht ausstrahlt. Ein guter Teil der Menschen in Deutschland und der Welt wünschen Karl Marx einen herausragenden Platz in der Stadt und den Trieren die Weisheit dies zu erkennen. das ist ein Weltliga Geschenk, freut euch darüber! In Zukunft werden noch mehr Touristen eure schöne Stadt besuchen - gern gesehene Touristen.
Mit Professor Wu Weishan hat die chinesische Staatsregierung ihren wahrscheinlich populärsten Künstler mit der Anfertigung einer Marx-Statue beauftragt. Wu Weishan hat in China zunächst Malerei studiert und sich dann in Europa und den USA bei berühmten Lehrmeistern in der Bildhauerei ausbilden lassen. Der 54-Jährige hat mehr als 500 Skulpturen geschaffen. Sie wurden in vielen Ländern ausgestellt. Einige wurden mit hohen Auszeichnungen versehen. (Quelle: Stadt Trier)
Trier:

Marx-Skulptur nimmt Gestalt an
Karl Marx, ein Buch in der linken Hand und die Rechte am Revers des Gehrocks, geht mit Würde und Entschlossenheit im Blick voran. So lässt sich der Entwurf für die im Vorfeld viel diskutierte Marx-Skulptur des chinesischen Bildhauers Wu Weishan beschreiben, die als Geschenk der Volksrepublik China an die Stadt Trier zum 200. Marx-Geburtstag errichtet werden soll.
„Die Skulptur ist sehr gegenständlich und zeigt einen dynamischen Mann mit Ecken und Kanten. Es ist ein Entwurf, der mir persönlich sehr gut gefällt und den man in der Heimat- und Geburtsstadt von Karl Marx guten Gewissens zeigen kann“, ist sich Baudezernent Andreas Ludwig sicher.
Ludwig bestätigte bei der Stadtvorstands-Pressekonferenz am Montag den bisher geplanten Standort und die Dimension der Statue: Demnach soll die 4,90 Meter hohe Skulptur auf einem 1,40 Meter hohen Sockel auf dem Simeonstiftplatz, in Sichtweite des Wohnhauses der Familie Marx in der Simeonstraße, platziert werden. Ludwig vermutet, dass Wu als Gussmaterial Bronze verwenden wird, doch dies stehe noch nicht endgültig fest. Diese und viele weitere Fragen will der Beigeordnete noch in dieser Woche in einem Telefonat mit dem Künstler ansprechen
Stadtratsbeschluss im März
Um die Wirkung des Denkmals zu simulieren, soll anhand des jetzt vorliegenden Entwurfs in den kommenden Wochen ein Schattenriss in der Originalgröße erstellt und bei einem öffentlichen Ortstermin auf dem Simeonstiftplatz präsentiert werden, kündigte Ludwig an. Über die Annahme des Geschenks wird der Stadtrat voraussichtlich am 8. März entscheiden. Danach können in enger Abstimmung mit Wu Weishan Einzelfragen geklärt werden, zum Beispiel, wo die Skulptur gegossen und wie der Sockel gestaltet wird. Entscheidend sei, so Ludwig, dass das fertige Denkmal zum 200. Marx-Geburtstag am 5. Mai 2018 eingeweiht werden kann.
Die ursprüngliche Idee, die Marx-Skulptur in der Nähe des Geburtshauses an der Ecke Brücken-, Karl-Marx- und Jüdemerstraße aufzustellen, kam wegen der Dimension des Kunstwerks nicht zum Tragen. Dennoch soll der kleine, potenziell charmante Platz bis zum Jubiläumsjahr 2018 aufgewertet werden. Das Stadtplanungsamt hatte hierzu einen kleinen Wettbewerb veranstaltet, aus dem der Entwurf des Büros Ernst und Partner als Sieger hervorging. Der Platz soll durch eine Pflasterung als Einheit wahrgenommen werden.
Der Clou sind goldgelbe „Lebenslinien“ im Bodenbelag, in die Zitate und Lebensdaten von Karl Marx eingearbeitet werden. Fahrradbügel und Leuchten fassen den verkehrsfreien Innenraum, ein Lichtkonzept sorgt für ein stimmungsvolles Ambiente am Abend. In dem Entwurf ist zudem die Pflanzung einer „Marx-Linde“ im  Mittelpunkt des Platzes vorgesehen, die von einer kreisrunden roten Sitzbank eingefasst wird. In diesem Punkt soll jedoch, so Baudezernent Andreas Ludwig, bei der Umsetzung von dem Konzept abgewichen werden, um die schon vorhandenen Bäume nicht entfernen zu müssen.
Die Durchfahrt von der Jüdemer- in die Karl-Marx-Straße soll zunächst offen bleiben. Die Kosten für das Projekt, das ebenfalls im Mai 2018 fertiggestellt sein soll, bezifferte Ludwig mit 150.000 Euro.
Der Baudezernent zeigte sich offen für den Vorschlag der in der Initiative „Marx-Viertel“ zusammengeschlossenen Anlieger, die umgestaltete Kreuzung künftig auf den Namen Karl-Marx-Platz zu taufen. Die Entscheidung hier-über trifft jedoch der Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld.

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