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Revolutionäre Kultur: Feuer aus den Kesseln

Feuer aus den Kesseln
Zur Aktualität des Kampfes gegen den Krieg
Auszüge aus Ernst Tollers Stück mit anschließender Podiumsdiskussion
Nächste Vorstellung05.11.
Ernst Toller veröffentlichte 1930 sein auf historischen Dokumente basierendes expressionistisches Stück FEUER AUS DEN KESSELN. Es beschreibt eindringlich Motive und Gründe, die 1918 zu den Matrosenaufständen in Wilhelmshaven und Kiel auf den Kriegsschiffen SMS Prinzregent Luitpold und SMS Friedrich der Große führten. Vor genau 100 Jahren wurden im Zuge dieser Aufständen auf dem Militär-Übungsplatz in Köln-Wahn Todesurteile gegen die beiden jungen Matrosen Albin Köbis und Max Reichpietsch vollstreckt. Der Jahrestag soll zum Anlass genommen werden, um über politisches Engagement und Zivilcourage in heutigen Zeiten zu sprechen.
in Kooperation mit der SJD/Die Falken Gruppe Robert Blum und dem Friedensbildungswerk

Es lesen Yuri Englert, Nicolas Handwerker, Robin Meisner, Lou Zölkau.

Gespräch mit Sarah van Dawen-Agreiter (SJD/Die Falken), Benno Malte Fuchs (Bundesverband soziale Verteidigung) und Beate Heine (Chefdramaturgin Schauspiel Köln)

Moderation Hanna Parnow (Friedensbildungswerk Köln)
Der Eintritt ist frei.

Vorstellungen
LESUNG
So 05.11.2017
17.00
Außenspielstätte am Offenbachplatz

Kritik
Die Lesung der drei jungen Schauspieler und der jungen Schauspielerin war interssant, diese einfache Präsentation würde sich perfekt für Schuleveranstaltungen anbieten. Dies sollte tatsächlich ins Auge gefasst werden - für diesen wie für ähnliche Texte, hierzu werden 5 Personen benötigt. 4 Leser, eine Leitung.
Die politische Podiumsdiskussion im Anschluß war schwach. Zu Beginn die Moderatorin sehr schwach, der Vertreter des Friedensbildungswerkes lief hingegen gegen Ende warm und kam mit sehr unterschiedlichen Standpunkten zur Disposition - von künstlerischer Seite war der Erlebnisbericht aus Dresden - in Bezug auf die Pegida - von denen sich Künstler stark unter Druck gesetzt sehen, sehr interessant.
Viele Fehlaussagen der Jugendvertreterin (immerhin Vorsitzende des Stadtjugendringes) sind auf ihr Alter und einseitige sozialdemokratische politische Schulung zurückzuführen, tatsächlich werden in den Parteien (andere) Realitäten einfach ausgeblendet und wird an Legenden gestrickt. In Bezug zur Feststellung, der Sarah van Dawen die Sozialistische Jugend Deutschlands, "die Falken seien 1958 die ersten gewesen, die der Helden der Novemberrevolution in Wahnheide gedacht hätten", bleibt richtig zu stellen, dass in der gesamten 1 Republik (Weimarer Republik) von kommunistischer Seite teils sehr stark den beiden aufständischen Matrosen gedacht wurde, insbesondere unter anderem vom RFB Rotfront Kämpferbund, der in Wahnheide, Kalk, Mülheim, Ehrenfeld sehr stark war. Erst durch die erneute Verfolgung der Kommunisten 1933 durch die Nationaldsozialisten und dann 1956 durch das antikommunistische Adenauer Nachkriegsregime wurde eine politische Protestaktivität- und Kultur unter kommunistischen Fahnen unmöglich und zerstört. In der Nachkriegszeit gab es ebenfalls Gedenkveranstaltungen vor 1958. Die SjD Die Falken hatten nach dem KPD Verbot die strategische Aufgabe die kommunistische Jugend bzw deren Umfeld zu gewinnen und an die Sozialdemokratie zu binden... unter anderem 2 Jahre nach dem KPD Verbot mit solchen Aktionen wie dem Gedenken an Reichspietsch und Köbis.

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