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Geothermie die vernachlässigte Energiequelle, Geothermiekongress 2018 (DGK)

Dammermann: „Für eine sichere und zukunftsfähige Wärmeversorgung in NRW wollen wir die enormen Potenziale der Geothermie stärker nutzen.“ // Christoph Dammermann, Staatssekretär im Wirtschafts- und Digitalministerium Nordrhein-Westfalen, eröffnete den Geothermiekongress 2018 in Essen.
// Der DGK 2018 bietet über 170 Vorträge in 21 Foren, 8 Workshops und zahlreiche Side-Events.
// Der Bundesverband Geothermie ruft mit europäischen Partnerverbänden die Europäische Union und die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten zu einer verstärkten Nutzung der Geothermie auf. 

Berlin/Essen,  Dr. Erwin Knapek, Präsident des Bundesverbandes Geothermie und der Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Wirtschafts- und Digitalministerium, Christoph Dammermann, eröffneten heute (28.11.) den diesjährigen Geothermiekongress. „In Nordrhein-Westfalen könnte rund die Hälfte der benötigten Raumwärme aus Erdwärme gewonnen werden. Bislang ist es weniger als ein Prozent. Für eine sichere und zukunftsfähige Wärmeversorgung in NRW wollen wir daher die enormen Potenziale der Geothermie stärker nutzen“, betonte Christoph Dammermann. Bei der Leitveranstaltung der Geothermiebranche tauschen sich hunderte Vertreter von Unternehmen, Wissenschaft und Behörden aus.

Der Geothermiekongress 2018 (DGK) bietet vom 27. bis 29. November mit einem Workshoptag und zwei Kongresstagen ein umfangreiches Programm für Wissenschaftler, Kommunalvertreter und Unternehmer. Das wissenschaftliche Komitee unter Leitung von Prof. Dr. Horst Rüter konnte durch zahlreiche Vortragseinreichungen das Programm auf 170 Vorträge weiter ausbauen.  Auch dieses Jahr bietet der DGK einen breiten Raum, um den aktuellen Stand und die Marktentwicklungen der Wissenschaft und Praxis zu präsentieren sowie Erfahrungen auszutauschen. 

„Der internationale Erfahrungsaustausch in der Oberflächennahen und Tiefen Geothermie schreitet immer weiter voran“, betont Dr. Erwin Knapek. „Wir freuen uns daher, einer Vielzahl an internationalen Kollegen an allen drei Tagen ein englischsprachiges Programm bieten zu können.“ Rund ein Drittel der Teilnehmer kommt aus dem Ausland. Bereits am Dienstag wurde in zahlreichen Workshops über nationale und internationale Potenziale diskutiert. In diesem Jahr steht dabei der Austausch über aktuelle und zukünftige Entwicklungen sowie eine stärkere Zusammenarbeit mit dem Partnerland Dänemark im Fokus.

Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, ergänzte: „Geothermie ist ein wichtiger Bestandteil einer zukünftigen und verantwortungsvollen Wärmeversorgung in Nordrhein-Westfalen. Dies gilt für die Wärmeversorgung mit Oberflächennaher Geothermie, aber auch für den Bereich der Tiefen Geothermie. Jüngere Untersuchungen zeigen, dass NRW über hohe hydrogeothermale Potentiale verfügt. Hinzu kommt im Ruhrgebiet das Potenzial der Grubenwässer, die in einer neuen Studie des Landesumweltamtes umfassend untersucht wurden. Mit diesen Potenzialen könnte der Einstieg in den klimafreundlichen Umbau der Fernwärmesysteme in NRW gelingen.“

Europäischer Aufruf zur verstärkten Nutzung der Geothermie

Zur verstärkten internationalen Fokussierung der Geothermie appelliert der Bundesverband Geothermie gemeinsam mit dem European Geothermal Energy Council (EGEC) und europäischen Geothermieverbänden aus Spanien, Frankreich, den Niederlanden, Italien, Estland, Rumänien, Irland, Mazedonien, Polen, Ungarn und der Schweiz in einem Offenen Brief. Ziel ist es, die europäische Kommission, das europäische Parlament sowie die Regierungen der einzelnen EU-Mitgliedstaaten dazu aufzurufen, langfristig stabile Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Ausbau der Geothermie weiter voranzutreiben. Die Unterstützung für Forschung und Innovation soll gestärkt und eine europäische Erkundungskampagne durchgeführt werden. Der Aufruf wurde bereits von 17 Branchenvertretungen auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene unterzeichnet und auf dem Geothermiekongress 2018 offiziell vorgestellt.

Adele Manzella und Ruggero Bertani erhalten Patricius Medaille

Im Rahmen der Eröffnung am 28. November wurden die italienischen Wissenschaftler Adele Manzella und posthum Ruggero Bertani mit der Patricius Medaille ausgezeichnet. Adele Manzella erhält die höchste Auszeichnung des Bundesverbandes Geothermie für ihre herausragenden Verdienste bei der Weiterentwicklung geophysikalischer Erkundungsmethoden, insbesondere auf dem Gebiet der Magnetotellurik. Bertani wird posthum für sein globales Engagement geehrt. „Ruggero war sowohl in der Industrie als auch in der Wissenschaft hoch geschätzt. Mit viel Enthusiasmus hat er sich für ein stärkeres Miteinander der Geothermieakteure in Europa eingesetzt. Die internationale Geothermie hat ihm viel zu verdanken, “ sagte Laudator Prof. Dr. Ernst Huenges.

Der Geothermiekongress wird in diesem Jahr vom Bundesverband Geothermie vom 27. bis 29. November im Haus der Technik in Essen unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier veranstaltet.

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